110 Jahre KDFB St. Andreas in Ochsenfurt
Wir feierten am 04.06.2016 unser 110-jähriges Jubiläum mit unseren Mitgliedern.
Unser Frauenbund ist der zweitälteste Zweigverein der Diözese Würzburg und fünfältester von Deutschland ….. so lesen wir in alten Unterlagen. Ein kurzer Rückblick in die vergangenen Jahre unserer Ochsenfurter Frauenbundes sei gestattet.
Was waren wohl die Gründe, die 1906 zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Ochsenfurter Frauen bewog, sich einer christlichen, deutschen Frauenbewegung anzuschließen?
Genau wissen wir es nicht, doch sicher sahen die Gründerinnen Frau Lenchen Behringer und Frau Geist, Ideale und Ziele in solch einem Zusammenschluss.
Es galt die Frauen durch Bildung für Glauben, Kirche, Staat und zum sozialen Einsatz für Familie und Mitmenschen zu mobilisieren.
Gemeinsames Tun und Helfen war besonders in den Jahren der Not, im ersten und zweiten Weltkrieg gefragt, allerdings mußten die Vereinsaktivitäten zu dieser Zeit auch etwas leiser geschehen.
Durch den Verlust der Chronik beim Einzug der Amerikaner 1945 wissen wir über den ersten Zeitabschnitt des Ochsenfurter Frauenbundes nur sehr wenig. Allerdings bewiesen unter anderem auch viele Frauen unseres Vereins sehr viel Mut. Die Frauen räumten unter eigener Regie und unter Todesgefahr die von der NSDAP errichteten Sperren an den Zugängen zur Altstadt am 31.03.1945 weg.
Nur ein altes Schriftstück zeugt noch vom 25-jährigen Stiftungsfest, das im September 1931 im „Bären“ abgehalten wurde.
Das 40-jährige Gründungsjubiläum feierte man 1946 im „Storchen“ mit dem Theaterstück: „Die heilige Elisabeth von Thüringen“.
Die damalige Führung des Frauenbundes in der Nachkriegszeit, unter Frau Berta Wagner, erkannte sehr wohl, dass die Zukunft und der Fortbestand der Gemeinschaft nur mit den jungen Frauen gegeben ist.
So entstand 1964 unter Frau Rita Heller der erste Mütterkreis. Dieser wurde 1972, also vor fast 40 Jahren von Frau Rita Türk übernommen und seitdem von ihr geführt.
Weitere Gruppen folgten:
- 1972 Gruppe Heilmann jetzt Gruppe Anna
- 1988 Gruppe Probst jetzt Gruppe Maria
- 1995 Gruppe Hörl, ab 1999 Junge Gruppe und jetzt Gruppe Elisabeth
Eine Umbenennung in Frauenkreis, und später wieder in „Frauenbund“ sollte alle Frauen ansprechen.
Mit 8 Seniorinnen und den im Jahre 2000 eingegliederten Frauen aus Tückelhausen zählt unser Verein heute ca. 180 Mitglieder, aufgeteilt in 4 Gruppen. 8 Frauen sind zwischen 90 und 100 Jahre.
Es ist heute nicht leicht für einen christlichen Verein junge Frau zu werben. Beruf, Familie, Kinder, Sport – fordern Zeit und Kraft.
So wollen wir einen Blick auf Ziele und Bestrebungen des Frauenbundes in der heutigen Zeit werfen.
Frauenbunds-Frauen setzen sich bei Tagungen mit frauenspezifischen Themen auseinander und bringen ihre Standpunkte in Gesprächen und Diskussionen ein. Im Kontakt mit politisch Verantwortlichen sprechen Frauen ihre Meinungen und Forderungen für eine gerechte Gegenwart und Zukunft aus.
Aktuelle Themen sind z.B.:
- Gleichberichtigung von Mann und Frau
- Frauenarbeit gerecht entlohnen
- Rahmenbedingungen für Familien weiter verbessern
- Ehrenamt stären
- Alter und Pflegezeiten sozial absichern
- Menschenhandel und Zwangsprostitution bekämpfen
- Integration gemeinsam gestalten
- Nachhaltig leben – Umwelt, Klima, Energie, Forschung Gentechnik ….
Doch gehen wir zurück nach Ochsenfurt:
1110 Jahre ist unser Zweigverein alt, oder ist er jung?
Wir denken, unsere Mitglieder fühlen sich wohl und angesprochen bei gemeinsamen Gottesdiensten, Gebets- und Feierstunden, Vorträgen, Informations-, Unterhaltungs- und Gruppenabenden, Wanderungen, Busfahrten und nicht zuletzt bei unseren beliebten Faschingsveranstaltungen.
Aber auch die Bereitschaft der Frauen mitzuwirken bei der Seniorenarbeit, Besuchs-dienst, Missionsarbeit, finanzieller Unterstützung für alle Not außerhalb und in der Gemeinde gehören zu unseren Aufgaben.
Ein nicht geringer, unermüdlicher Einsatz ist erforderlich einem Verein L E B E N zu geben. Dank und Anerkennung sei allen gesagt, die ihre Zeit und Kraft in den vielen Jahren dem Frauenbund zur Verfügung gestellt haben.
Für die Zukunft wünschen wir für uns alle weiterhin eine gute Zusammenarbeit im Verein und dass die nächsten Generationen fortführen, was unsere Gründerinnen begonnen haben nach dem Motto des KDFB: